Amateurfunk DL1JWD

C-Finder zur Banderweiterung von Doppelzepps

Die bekannte ZS6BKW-"Wunderantenne" hat Eigenresonanzen auf den Bändern 80m, 40m, 20m, 17m, 12m, 10m und 6m.
Hier kann (außer 80m) i.d.R. auf einen Antennentuner verzichtet werden und ein hoher Wirkungsgrad ist erzielbar.
Bei so viel Licht gibt es natürlich auch Schatten, abgesehen vom 160m-Band1 (hierfür ist der Dipol einfach zu kurz), funktionieren die Bänder 60m, 30m, 15m nicht oder nur mit hohen Anpassungsverlusten.

OM Peter (HB9PMG) hat aber gezeigt, dass es durch Parallelschaltung einer Kapazität an einer bestimmten Stelle des Feeders gelingt, Resonanz auch für diese "Schwarzen Schafe der ZS6BKW" herzustellen.

Um auch für beliebige andere Doppelzepps ähnliche Probleme lösen zu können habe ich das Tool "C-Finder" programmiert, welches den gleichen Rechenkern und eine ähnliche Bedienoberfläche wie der "Multiresonanz-Finder" benutzt.
Die Berechnung erfolgt nach dem Try and Error-Prinzip (ein schneller PC macht's möglich).
Die Bedienoberfläche dürfte im Wesentlichen selbsterklärend sein. Aber schauen wir uns das zunächst am Beispiel der ZS6BKW an:
 

Links oben gibst Du die Abmessungen Deines Dipols und die Lage des Speisepunkts ein (50% bei einem symmetrischen Dipol oder z.B. 30% wenn die Einspeisung bei 30% der Gesamtlänge erfolgt).
Rechts daneben den geschätzten Bereich für die Parallelkapazität und die Änderungsschrittweite.
Es folgen die Daten des Feeders (hier Bandkabel CQ553).

Im Bereich "Resonanzen" gibst Du zunächst das maximal zulässige SWR am Feedereingang ein.
"Nmin" bezeichnet die Mindestzahl der Treffer pro Ergebniszeile.
Gib Dich zunächst mit einem einzigen Treffer zufrieden, denn das gefundene Cp sollte zumindest für ein Band Resonanz ermöglichen (später kannst Du probeweise diesen Wert auf 2 oder 3 erhöhen, dazu musst Du i.d.R. aber auch SWRmax vergrößern).

Da nur Parallelkapazitäten für die Bänder 60m, 30m und 15m berechnet werden sollen, gibst Du im Bereich "F(MHz)" für die übrigen Bänder den Wert null ein.
Damit sind alle Eingaben getätigt. 

Nach Klick auf "Start" kann es, je nach den gewählten Schrittweiten, einige Sekunden bis Minuten dauern, bis alle möglichen Kombinationen ("Anzahl Schleifen") abgearbeitet sind und sich das Ergebnis-Gitter mit "Treffern" füllt.

In obiger Abbildung ist zu sehen, dass man auf dem 15m-Band ein SWR = 1,04 erzielt, wenn im Abstand von 1,65m (vom senderseitigen Anfang) der Feeder mit einer Kapazität von 54pF überbrückt wird.

Auch für das 30m-Band gibt es mehrere Lösungsvarianten, die günstigste zeigt ein SWR=1,05 mit einem Cp=116pF im Abstand von 3,41m.

Scrollst Du das Gitters nach unten, so erscheinen auch die Ergebnisse für das 60m-Band, probiere es selbst aus!

Der C-Finder kommt erstaunlicherweise auf fast die gleichen Werte, wie sie auch HB9PMG zur Frequenzerweiterung seiner ZS6BKW herausgefunden hat, seine Parallelkapazitäten schaltet er bei Bedarf über Relais hinzu, wobei immer nur ein einziges Cp aktiv ist.

Mein Freund Urs (HP9MPN) hat mit dem C-Finder und weiteren JWD-Tools seine für den NMD (National Mountain Day) auf dem 80m-Band erfolgreich eingesetzte Doppelzepp auch für andere Bänder verfügbar gemacht. Hier sein interessanter Bericht, der auch über einige konstruktive Details Auskunft gibt.