Fußpunktimpedanz von Dipol- und Groundplan-Antennen
Um die maximal verfügbare Sendeleistung auszunutzen, muss die Antenne an den Innenwiderstand des Senders angepasst werden.
Für die Berechnung der Anpass-Schaltung ist die Kenntnis der Fußpunktimpedanz (Eingangsimpedanz) der Antenne eine zwingende Voraussetzung.
Das Programm ermittelt die Fußpunktimpedanz eines symmetrischen gestreckten Dipols oder einer Groundplane unter idealisierenden Bedingungen auf Basis von Integralen der Antennentheorie und ist für erste Abschätzungen gut geeignet.
Das breibandige Frequenzdiagramm lässt auf einen Blick erkennen, welche Amateurfunkbänder sich bei gegebener Antennenlänge besonders gut und welche sich schlecht oder überhaupt nicht anpassen lassen.
Hast Du die Fußpunktimpedanz der Antenne ermittelt, so kannst Du mit dem Kabelrechner die Eingangsimpedanz der Speiseleitung bestimmen
und Dir (z.B. mit Pi- vs T-Koppler) eine geeignete Anpass-Schaltung berechnen lassen.
Beispiel 1
Wie groß ist die Eingangsimpedanz eines 2x6,5m Dipols auf dem 40m-Band?
Du überblickst sofort den Verlauf von Real(rot)- und Blindanteil (blau) der Fußpunktimpedanz in Abhängigkeit von der normierten Dipollänge l/λ bzw. der Frequenz.
Die Bereiche der Amateurfunkbänder sind gelb unterlegt.
Ziehe mit der Maus am rechten oder am unteren Fensterrand und vergrößere oder verkleinere so das Diagramm um es der Bildschirmauflösung
des PCs bequem anzupassen.
Bewegst Du mit der Maus das Frequenzlineal entlang der Skala, so werden am oberen Fensterrand die aktuelle Frequenz, die normierte Länge sowie Real- und Blindanteil der Fußpunktimpedanz kontinuierlich angezeigt.
Für das 40m-Band liest man einen Wert von ca. Ze(Ohm) = 20 - j690 ab.
Die normierte Dipollänge l/λ = 0,5 (Halbwellendipol) befindet sich genau in der Mitte des Diagramms und ist mit einer dicken senkrechten Linie hervorgehoben. Wenn
Du genau hinschaust erkennst Du aber, dass die entsprechende Frequenz (11,54MHz) noch nicht die Resonanzfrequenz des Dipols ist, denn die liegt etwas tiefer, warum?
Wie Du am Verlauf der blauen Linie sehen kannst, ist die Fußpunktimpedanz Ze(Ohm) = 73,3+j42,5 an dieser Stelle noch mit einer induktiven Blindkomponente behaftet.
Erst durch Kürzung des Halbwellendipols um ca. 5%, kann dieser resonant gemacht werden.
Weil sich die Fußpunktimpedanz in Abhängigkeit von der Frequenz zwischen wenigen Ohm bis hin zu Zehntausenden Ohm verändert, habe ich die vertikale Achse logarithmisch geteilt, d.h., die Werte erscheinen extrem gestaucht.
Das erkennst Du u.a. auch am Verlauf der roten 50Ohm-Linie.
Es dürfte klar sein, dass Fußpunktimpedanzen größer 10000 Ohm nur von rein theoretischem Interesse sind und in der Praxis deutlich geringer ausfallen, wie VNA-Messungen oder ein Vergleich mit
einem Antennensimulations-Programm (EZNEC, MMANA-GAL) bestätigen.
Du kannst eine bestimmte Frequenz auch direkt über die Tastatur eingeben. Nachdem die Eingabe mit der ENTER-Taste abgeschlossen
ist, wird diese Frequenz mit einer senkrechten roten Linie markiert und die entsprechende Eingangsimpedanz kann in den Anzeigefeldern für RE und jXE abgelesen werden.
Nach Klick auf das Diagramm verschwindet die rote Linie wieder.
Beispiel 2
Für das 2m-Band möchtest Du eine Groundplane bauen, wobei max. 4m Alurohr mit einem Durchmesser von 2cm zur Verfügung stehen.
Die Fußpunktimpedanz soll möglichst nahe 50 Ohm liegen, sodass auf ein Anpassglied verzichtet werden kann.
Wie lang muss der Strahler sein?
Gebe zunächst als Gesamtlänge 4m ein und auch die Drahtstärke(20mm). Klicke nun den "Groundplane"-Button. Anschließend vergrößere die Periodenzahl auf 4, damit am rechten Rand der Frequenzskala auch noch das 2m-Band mit erfasst wird.
Wie zu sehen ist, befindet es sich etwas oberhalb einer Stromresonanz, sodass Du die Gesamtlänge des Strahlers solange verkürzen musst, bis RE den geringstmöglichen Wert (ca. 62Ohm) bei gleichzeitig nahezu verschwindender Blindkomponente (jXE ca. 0,2Ohm) erreicht hat. Dies ist etwa bei einer Aufbauhöhe von 3,6m der Fall:
Wie sich leicht mit dem Programm Anpassungsverluste nachprüfen lässt, beträgt das bestmögliche SWV = 1,26 und die Verluste durch Fehlanpassung sind vernachlässigbar (0,06dB).
Ein Vergleich: Die Simulation dieser 3,6m-GP mit dem "großen" Programm MMANA-GAL kommt bei 145MHz zu einer Fußpunktimpedanz Ze(Ohm) = 72,86 + j4,5.
Diese Abweichung dürfte sich (zumindest für die Ansprüche eines Amateurfunkers) im noch vertretbaren Rahmen bewegen.
Einige Erläuterungen zu den theoretischen Grundlagen findest Du hier.